HISTORIE

Chronik des Turn- und Sportvereins Padberg 1909 zur 75-Jahr-Feier im Jahre 1984:

Der Gründungsname des Turn- und Sportvereins lautet schlicht und einfach "Turnverein". 

Man kann nur noch anhand von Erzählungen ehemaliger Mitglieder nachvollziehen, unter welchen Umständen der Verein am 12. Oktober 1909 gegründet wurde. Viele der jungen Leute waren ohne Wissen der Eltern Mitglieder. Zu den Turnstunden mussten sie heimlich gehen. Wurden sie erwischt, gab es auch noch Hiebe. Aber die Begeisterung war so groß, dass letztens Endes sich keiner der jungen Leute zurückhalten ließ. Das Turnlokal war der Saal bei Huxoll (Mische). Hier fanden auch die gemütlichen Vereinsabende statt. Es ist schade, dass aus der ganzen Zeit von der Gründung bis zum Jahr 1918 keine schriftlichen Belege vorhanden sind und von 1917 bis 1939 auch nur spärliche Berichte vorliegen. Im Jahr 1914 wurde ein Turnfest gefeiert. Dieses ist noch mit Bildern belegt und durch Aussagen bestätigt. Im Dezember 1918 wurde eine Versammlung einberufen und der Verein "neu" gegründet. Es wurde auch eine Satzung erstellt und ein Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender wurde Johann Pack. Bei zahllosen Versammlungen in den folgenden Jahren wurde das Vereinsleben wenigstens in etwa in Protokollen beschrieben, so dass man diese ungefähr verfolgen kann.. Die Zwanziger Jahre waren wohl für den Verein die erfolgreichsten. Auf zahlreichen Turnfesten wurden viele Preise von den einzelnen Turnern, aber auch von Riegen gewonnen. So wurde z.B. der Verein 1925 Gruppenmeister im Geräteturnen. 1923 veranstaltete der Verein ein Turnfest. 1926 fand in Padberg das Bezirksturnfest statt. Aus dieser Zeit sind noch viele Lichtbilder vorhanden. Von 1929 bis 1930 kann man dann nicht mehr von nur einem Turnverein sprechen. Im Jahr 1929 wurde unter der Leitung von Johann Mund ein Spielmannszug gegründet. Dieser existierte bis zum 2.Weltkrieg. 1931 wurde der Fußball offiziell in den Verein übernommen. Von der Zeit an ging das Geräteturnen immer mehr zurück. Der Fußball beherrschte das Vereinsgeschehen.

Da von der NSDAP der "Bund frühe Turnerschaft" verboten wurde, musste am 23.4.1933 der "frühere Turnverein" mit 41 zu 12 Stimmen aufgelöst werden. Am 17.5.1933 wurde er neu gegründet und es folgte der Beitritt zum "Deutschen Turnerbund". Dieser Namenswechsel war nicht von langer Dauer. Kurze Zeit später wurde auch der "Deutsche Turnerbund" zwangsweise aufgelöst und alle Turn- und Sportverbände wurden in den "Reichsbund für Leibesübungen" übernommen. Von diesem Zeitpunkt an war der Sport ein Spielball der Politik und wurde immer mehr auf Wehrsport umgestellt. Er wurde bis zur Olympiade 1936 auf Hochtouren getrimmt, um ein Aushängeschild für die damaligen Machthaber zu werden. Der Anfang des 2.Weltkrieges bedeutete dann das vorläufige Ende des Turnvereins, da alle jungen Männer als Soldaten einberufen wurden...

...Im Jahre 1946 gingen ein paar entschlossene Männer das Risiko ein und riefen mit der Neugründung des Turn- und Sportvereins unter der Führung von Johann Kitzhöfer den Sport wieder ins Leben. Die 1. Fußballmannschaft wurde gegründet. Ebenso eine Turnriege, die aber leider nicht von Dauer war. Der Fußball war von nun an das beherrschende, sportliche Element, um den sich alles drehte. Auch unsere Damen wurden aktiv. Sie stellten eine Handballmannschaft auf und waren so eine Zeitlang im Sport sehr rege. Leider wurde der Nachwuchs vernachlässigt, so dass für diese Mannschaft das Aus vorprogrammiert war. 1951/52 wurde eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen, die in der Folgezeit sehr erfolgreich war. Dieses machte sich auch positiv in den Zuschauerzahlen bemerkbar. 1947 übernahm für 3 Jahre Otto Erger sen. den Vorsitz. 1954 erfolgte nach einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung der Rücktritt der gesamten 1. Mannschaft. Von 1949/50 bis 1953 übernahm Josef Grothe den Vorsitz, den 1954 Johann Luckey für ein Jahr ablöste. Im Jahre 1955 wurde die 1. Mannschaft durch die erfolgreiche Jugendmannschaft wieder in den Spielbetrieb aufgenommen. 1956 erfolgte der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, der man bis 1961 angehörte. Dann gab es leider den Abstieg in die 2. Kreisklasse, wo man bis 1972 verbleiben musste. 1972 wurde der Aufstieg in die 1. Kreisklasse wieder erkämpft. Ausgerechnet im Jubeljahr 1984 war nach 13 Jahren der Abstieg in die 2. Kreisklasse nicht zu vermeiden.

Den Vorsitz im Verein übernahm von 1957 bis 62 Josef Jütte, 1963 und 64 Graf Engelbert Droste zu Vischering. Dieser wurde dann 1965 bis 73 von Hans Pack abgelöst. So haben Vater (1918) und Sohn den Verein im Vorsitz geführt. Johannes Schlömer übernahm die Führung des Vereins im Jahre 1974 und kann auf eine 10jährige Tätigkeit als Vorsitzender zurückblicken. 1963 wurde eine 7er Schülermannschaft in den Spielbetrieb aufgenommen. Hinzu kam 1965 die Gründung der Alte-Herren-Mannschaft, die von Hans Jakisch und Otto Erger betreut wurde. Erfreulicherweise konnte 1972 aufgrund der guten Nachwuchsarbeit eine 2. Mannschaft angemeldet werden. Im Jahre 1965 errang die 7er Schülermannschaft die Vizemeisterschaft, 1966 erfolgte die Gründung einer Jugendmannschaft, 1968 der Aufstieg in die Jugendleistungsklasse. 1972 konnte der Abstieg in die allgemeine Jugendklasse nicht vermieden werden, dem in den folgenden Jahren Auf- bzw. Abstieg in Regelmäßigkeit folgte. 1974 Aufstieg, 1980 Abstieg, 1982 Aufstieg und 1983 Abstieg. Hierbei ist eine sinkende Schüler zahl mitverantwortlich für das stetige Auf und Ab. Jakob Kleck hatte in diesen Jahren großen Anteil an der gesamten Jugendarbeit und den daraus resultierenden Erfolgen der 1. Mannschaft. 1980 und 1982 wurde die erste Mannschaft jeweils Vizemeister der 1. Kreisklasse. 1979 und 1980 wurde die Stadtmeisterschaft auf dem Feld errungen.

1973 wurde eine Gymnastikgruppe der Damen gegründet, an der auch Reinhold Stuhldreier maßgeblichen Anteil hatte. Heute haben wir 3 Gymnastikgruppen unter Führung von Karola Schlömer bzw. Olga Simon und Christiane Pohle. Auch eine Mädchengruppe wurde ins Leben gerufen. Eva Berger, Barbara Schlömer und zum heutigen Zeitpunkt Christiane Pohle lösten sich in der Führung ab. Unsere Frauen sind mit 85 Mitgliedern schon ein Plus für den Verein, das sich möglicherweise noch vergrößern lässt.